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IP-Schutzklassen - Leitfaden zum Schutz vor Wasser und Staub

IP-Schutzklassen (Ingress Protection) sind ein international anerkanntes Kennzeichnungssystem, das den Schutzgrad elektronischer Geräte vor dem Eindringen von Fremdkörpern wie Staub und Feuchtigkeit angibt. Diese Schutzklassen spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl und dem Einsatz von elektronischen Geräten in verschiedenen Umgebungen, sei es im Innen- oder Außenbereich. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die verschiedenen IP-Schutzklassen und deren Bedeutung.

Die IP-Schutzklassen bestehen aus den Buchstaben "IP" gefolgt von zwei Ziffern. Die erste Ziffer gibt den Schutzgrad gegen Fremdkörper an, während die zweite Ziffer den Schutzgrad gegen Feuchtigkeit angibt. 

1. Ziffer: Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern

IP-Schutzklasse 0X: Diese Schutzklasse bietet keinen spezifischen Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern oder Feuchtigkeit. Geräte mit IP-Schutzklasse 01 sind nicht für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen geeignet und sollten vor Feuchtigkeit und Staub geschützt werden.

IP-Schutzklasse 1X: Diese Schutzklasse bietet Schutz gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser von mehr als 50 mm. Dies kann beispielsweise große Werkzeuge oder Körperteile sein. Jedoch bietet sie keinen Schutz gegen Feuchtigkeit. Geräte mit IP-Schutzklasse 10 eignen sich für den Einsatz in Innenräumen, wo nur geringe Staubansammlungen zu erwarten sind.

IP-Schutzklasse 2X: Diese Schutzklasse bietet Schutz gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser von mehr als 12,5 mm. Dies könnte zum Beispiel Finger oder größere Werkzeuge umfassen. Ähnlich wie bei IP-Schutzklasse 1X bietet sie keinen Schutz gegen Feuchtigkeit. Geräte mit IP-Schutzklasse 20 sind ebenfalls für den Einsatz in Innenräumen geeignet, jedoch sollte hier mit größeren Staubansammlungen gerechnet werden.

IP-Schutzklasse 3X: Diese Schutzklasse bietet Schutz gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser von mehr als 2,5 mm. Dies umfasst unter anderem Werkzeuge, Drähte oder kleine Bauteile. Wiederum bietet sie keinen Schutz gegen Feuchtigkeit. Geräte mit IP-Schutzklasse 30 sind für den Einsatz in Innenräumen geeignet und bieten einen gewissen Schutz gegen das Eindringen von Staub.

IP-Schutzklasse 4X: Diese Schutzklasse bietet den gleichen Schutz gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern wie IP-Schutzklasse 3X, jedoch zusätzlich einen Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen. Geräte mit IP-Schutzklasse 40 sind für den Einsatz in rauen Innen- und Außenbereichen geeignet, in denen Staub und Feuchtigkeit eine Rolle spielen könnten.

IP-Schutzklasse 5X: Diese Schutzklasse bietet Schutz gegen das Eindringen von Staub in schädigender Menge sowie einen gewissen Schutz gegen Strahlwasser aus beliebiger Richtung. Geräte mit IP-Schutzklasse 50 sind ideal für den Einsatz in staubigen oder feuchten Umgebungen, wie beispielsweise Baustellen oder Küchen.

IP-Schutzklasse 6X: Diese Schutzklasse bietet den höchsten Schutz gegen Staub und gewährleistet vollständige Staubdichtigkeit. Zudem bietet sie Schutz gegen starkes Strahlwasser oder zeitweiliges Untertauchen in Wasser. Geräte mit IP-Schutzklasse 60 sind für den Einsatz in extremen Umgebungen, wie zum Beispiel in der chemischen Industrie oder bei Unterwasseraufnahmen, konzipiert.

2. Ziffer: Schutz gegen Eindringen von Wasser

IP-Schutzklasse X0: Kein spezifischer Schutz gegen Feuchtigkeit

IP-Schutzklasse X1: Schutz gegen senkrecht fallendes Tropfwasser

IP-Schutzklasse X2: Schutz gegen fallendes Tropfwasser bei einer Neigung von bis zu 15 Grad

IP-Schutzklasse X3: Schutz gegen Sprühwasser bis zu 60 Grad gegen die Senkrechte

IP-Schutzklasse X4: Schutz gegen Spritzwasser aus beliebiger Richtung

IP-Schutzklasse X5: Schutz gegen Strahlwasser aus beliebiger Richtung

IP-Schutzklasse X6: Schutz gegen starkes Strahlwasser oder zeitweiliges Untertauchen

IP-Schutzklasse X7: Schutz gegen das Eindringen von Wasser bei zeitweiligem Untertauchen

IP-Schutzklasse X8: Schutz gegen das Eindringen von Wasser bei dauerndem Untertauchen

Es ist wichtig zu beachten, dass die IP-Schutzklasse nur den Schutz vor Staub und Feuchtigkeit angibt und keine Aussage über andere Gefahren wie beispielsweise mechanische Belastungen oder elektrische Sicherheit trifft. Daher sollten bei der Auswahl elektronischer Geräte neben der IP-Schutzklasse auch andere relevante Standards und Anforderungen berücksichtigt werden.


Beispiele für Schutzklassen

Schutzklasse IP20

Schutzklasse IP20 für Innenräume

Leuchten mit Schutzklasse IP20 werden in der Regel in Innenräumen eingesetzt, in denen kein direkter Kontakt mit Feuchtigkeit oder starken Verschmutzungen zu erwarten ist. Hier sind einige Beispiele, wo diese Leuchten typischerweise zum Einsatz kommen:

  1. Wohnräume, z.B. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Essbereiche und Flure, wo sie eine gewisse Schutzstufe gegen das Eindringen von größeren Partikeln wie Staub oder Spielzeug bieten
  2. Büros und Arbeitsbereiche, bieten Schutz gegen größere Fremdkörper, die im Büroalltag auftreten können
  3. Geschäfte, Ausstellungsräume und Galerie, wo kein spezifischer Schutz gegen Feuchtigkeit erforderlich ist
  4. Hotelzimmer, Restaurants und anderen Gastgewerbebetriebe, wo Bereiche in der Regel keine direkte Wassereinwirkung ausgesetzt sind

Schutzklasse IP44

Schutzklasse IP44 für Feuchträume

Leuchten mit Schutzklasse IP44 werden häufig in Umgebungen eingesetzt, in denen sie einem gewissen Maß an Feuchtigkeit oder Spritzwasser ausgesetzt sind. Hier sind einige Beispiele, wo diese Leuchten typischerweise zum Einsatz kommen:

  1. Badezimmer, da sie einen angemessenen Schutz vor Spritzwasser bieten, können in der Nähe von Waschbecken, Spiegeln, Duschen oder Badewannen installiert werden
  2. Küchen, bieten Schutz gegen Spritzwasser oder Dampf, die bei der Zubereitung von Mahlzeiten entstehen können
  3. Flure und Treppenhäuser, die in der Nähe von Eingängen oder Außenbereichen liegen  um sicherzustellen, dass sie spritzwassergeschützt sind und gegebenenfalls Feuchtigkeit standhalten können
  4. Überdachte Außenbereiche, wie Terrassen, Veranden oder Balkonen, wo sie vor Spritzwasser und Feuchtigkeit geschützt sind

Schutzklasse IP67

Schutzklasse IP67 für Außenbereiche

Leuchten mit Schutzklasse IP67 werden in Umgebungen eingesetzt, in denen sie extremen Bedingungen ausgesetzt sind, einschließlich Feuchtigkeit, Wasser und Staub. Hier sind einige Beispiele, wo diese Leuchten typischerweise zum Einsatz kommen:

  1. Außenbereiche, z.B. Gärten, Landschaftsbereichen, öffentlichen Parks oder Straßenbeleuchtungssysteme, insbesondere in Umgebungen, die starkem Regen, Schnee oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind
  2. Unterwasseranwendungen, z.B. in Schwimmbädern, Springbrunnen, Teichen oder Aquarien, sie sind gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt
  3. Industrielle Umgebungen, z.B. in Fabriken, Lagerhallen, Werkstätten oder Produktionsstätten, in denen Staub, Schmutz oder Feuchtigkeit häufig auftreten
  4. Baustellen und Bauprojekte, hier bieten sie Schutz vor Feuchtigkeit, Staub und Schmutz